Politik

Zehn Dollar am Benzin gespart

Wahrscheinlich war es eine Dummheit, sich einen sparsamen Golf-Kombi zuzulegen. Oder zumindest müssten wir mehr unterwegs sein um nämlich den sagenhaft niedrigen Benzinpreis richtig auszunutzen. Um die $2.40 kostet eine Gallone zur Zeit, das sind 64 cent pro Liter. Auf unserer Fahrt nach Vermont, 400 Meilen hin und zurück, haben wir diesmal nur um die $30 an Sprit verfahren anstelle sonst über $40. Aber nach etwas Nachdenken, auf die zehn Dollar wäre es mir auch nicht angekommen.

Wenn jetzt die Kommentatoren schreiben, wie toll das für die Konsumenten sei, dann können sie allenfalls die Berufspendler meinen. Oder soll ich mal meinem Vermieter den Vorschlag machen, die Miete um 10% zu kürzen, weil er ja jetzt am Heizöl spart, der wird darüber nur lachen. Oder der Fluggesellschaft, sie solle wieder Preise verlangen, wie vor zehn Jahren. Die stecken den unverhofften Gewinn auch lieber selbst ein.

Das Wunder des Fracking soll an dem niedrigen Preis schuld sein. Mag sein, aber vernünftig ist der Preiskrieg für die Fracker nicht. Die Förderkosten liegen ja inzwischen über dem Marktpreis. Sogar wenn ich die konservativsten Kommentare lese, klingt da zwischen den Zeilen durch, dass ihnen bei der ganzen Sache etwas mulmig ist. Das Fracking höchst umweltschädlich ist, ist bekannt. Dass es vermutlich nur ein Jahrzehnt dauert, bis die neuen Quellen wieder versiegen ist wahrscheinlich.

Wenn der Preis nur hoch genug ist, kann man auch aus Kohle öl destillieren. Oder es unter der Arktis hervorpumpen. Die eigentliche Frage ist: Wollen wir das? Wir können uns nämlich entscheiden, das nicht zu tun und Abschied von der Vergeudung des öls als Brennstoff nehmen.